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Projekt: Wiederherstellung der Wachholderheide in Schönau |
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Startseite >> Arbeitskreise / Projekte >> Wacholderheide Schönau
Bis in die Mitte der 1960er Jahre trieb ein Hirte die Kühe aus Schönau täglich über den "Heernwech" (Hirtenweg) in die gemeinschaftlichen Weidekämpe im Wimicketal und in der Lamicke. Dabei sammelten sich die Tiere morgens und abends auf dem "Nocken", einer nach Süden exponierten Geländekuppe über dem Dorf. Da sich die Tiere hier täglich für einige Zeit auf eng begrenztem Raum aufhielten, wurde die Vegetation stark verbissen. Aus dem ursprünglichen Wald entstand ein Magerrasen mit zahlreichen Wacholdern, durchsetzt von stark verbissenen, nur in Strauchform wachsenden Eichen und Birken.
Das genaue Alter der Wacholderheide lässt sich nur schwer eingrenzen. In der preußischen Uraufnahme ist die Fläche noch als lückige Holzung dargestellt. In der Neuaufnahme von 1907 und in der topographischen Karte von 1936 trägt die Fläche dagegen eine Heidesignatur.
1840 1936
Nachdem das gemeinschaftliche Hüten aufgegeben wurde, setzte sich ab dem Ende der 1970er Jahre die Wuchskraft der Eichen und Birken vollends durch. Innerhalb von 30 Jahren entstand ein geschlossener Eichen-Birkenwald und dunkelte die Wacholder aus. Im Frühjahr 2019 fristeten nur noch drei Exemplare ein kümmerliches Dasein.
Größere Wacholderheiden existieren im Kreis Olpe noch auf dem Rübenkamp bei Elspe sowie an mehreren Stellen in der Gemeinde Kirchhundem. Von einem kleinen Restbestand bei Germinghausen im Gebiet der Stadt Drolshagen abgesehen, ist der Lebensraumtyp der Wacholderheide in den übrigen Kommunen des Kreises nicht mehr vertreten.
Wacholderheide auf dem Rübenkamp bei Elspe
Zustand am Morgen des 23.05.2019
Während der Gehölzräumung
Pflanzarbeiten
Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion wurde nicht nur ein Stück europäischen Naturerbes wiederhergestellt. Ort und Termin der Aktion ermöglichten eine deutliche Erweiterung der Aufgabenstellung, welche die Jugendlichen in einzigartiger Weise aufgriffen:
Es bedarf wenig Vorstellungskraft um zu vermuten, dass die Gefallenen der beiden Weltkriege uns um unser Leben in einem friedlichen, vereinten Europa beneidet hätten. Daher lag der Gedanke nahe, jenen Ort, der bislang nur dem Gedenken an die gefallenen Soldaten gewidmet war, räumlich zu ergänzen und ihn zu einem Ort des Gedenkens mit europäischer Perspektive und zu einem Zeichen für eine lebenswerte Zukunft in einem geeinten Europa zu machen. Und so gestalteten die Jugendlichen die wiederhergestellte Wacholderheide als Europa-Hain:
Zustand am Sonntag, den 26.05.2019 Die Anordnung der Wacholder spiegelt nicht nur biologische Erfordernisse wieder. Da jeder der 48 Wacholder für eines der Kriegsopfer aus Schönau und Altenwenden steht, wurden sie auch nach Familien gruppiert, so dass die Sträucher von Geschwistern ebenso beieinander stehen, ebenso wie die Sträucher von Müttern/Vätern und ihren Söhnen. Zudem erhielt jeder der Wacholder ein Namensschild mit QR-Code, über den biographische Daten der Kriegsopfer abgerufen werden können. Einzigartig dabei dürfte sein, dass - soweit möglich - jeweils auch eines konkreten Soldaten aus Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA gedacht wird, der am gleichen Tag, im gleichen Alter und im gleichen Frontabschnitt ums Leben kam, wie die heimischen Kriegstoten. Durch das außergewöhnliches Engagement junger Menschen entstand so binnen weniger Tage ein Ort der
Am 9. April 2022, genau 77 Jahre nachdem der zweite Weltkrieg für Schönau und Altenwenden endete, wurde der Europa-Hain um einen Wildbirnbaum und einen Wildapfelbaum erweitert. Der Wildbirnbaum ist dem Andenken an die vier amerikanischen Soldaten gewidmet, die bei der Befreiung der Gemeinde Wenden ums Leben kamen. Der Wildapfel erinnert an 34 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die während des Krieges in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben der Orte Schönau und Altenwenden beschäftigt waren. Angesichts der Beispielhaftigkeit des Projektes stellt der Kreisheimatbund bis auf Weiteres die erforderlichen Webressourcen für die biographischen Daten der Kriegsopfer zur Verfügung.
Die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs aus Schönau und Altenwenden
Die Kriegstoten des Zweiten Weltkriegs aus Schönau und Altenwenden Hannelore Arenz (ziviles Opfer) Klärchen Arenz (ziviles Opfer) Heinrich Halbe sen. (ziviles Opfer) Maria Rademacher (ziviles Opfer)
Im Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der Gemeinde Wenden gefallene US-Soldaten
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter:
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